05.08.2025, 17:31
Die Gottmutter
Der Glaube
Die Welt entstand nicht aus dem Nichts, sie wurde geschaffen von der heiligsten Macht im Universum. Die Gottmutter ist die Schöpferin des Lebens und des Todes. Alles dazwischen obliegt ebenfalls ihrer Autorität. Sie ist überall, durchdringt jeden Atemzug, lebt in jedem Menschen. Was sie entscheidet, hat zu geschehen. Ihr göttlicher Plan steht über allem, ihre Schöpfung hat ihren Willen auszuführen. Die Gottmutter ist gerecht, doch Gerechtigkeit bedeutet selten Zufriedenheit für alle. Für alle treuen Unzufriedenen, die trotz aller Widrigkeiten ihren Glauben bewahren, hat die Gottmutter ein Versprechen: Am Ende wird sie jeden mit offenen Armen in ihrem göttlichen Reich empfangen.
Seit Menschengedenken gibt es den Glauben an die Gottmutter, mit jeder erfolgreichen Ernte wurde er gefeiert, mit jedem Vulkanausbruch oder Erdbeben gefürchtet. Wer sie nicht anbetete, hatte mit Bestrafung zu rechnen – niemals von Menschen ausgeführt, sondern stets von der Gottmutter selbst. Sie war Autorität und Exekutive, ihr Plan war nur ihr bekannt.
Seit Menschengedenken gibt es den Glauben an die Gottmutter, mit jeder erfolgreichen Ernte wurde er gefeiert, mit jedem Vulkanausbruch oder Erdbeben gefürchtet. Wer sie nicht anbetete, hatte mit Bestrafung zu rechnen – niemals von Menschen ausgeführt, sondern stets von der Gottmutter selbst. Sie war Autorität und Exekutive, ihr Plan war nur ihr bekannt.
Was die Kirche daraus gemacht hat
Diente der göttliche Plan einst nur der Gottmutter, so wurde er mit den Jahrhunderten den Menschen angepasst. Ob es aus der prophezeiten Unzufriedenheit geschah oder einfach aus Habgier und Machtsucht, lässt sich heute nicht mehr rekapitulieren. Irgendwann gab es Menschen, die ihre Taten mit der Gottmutter rechtfertigten, sich für ihre Auserwählten auf Erden hielten. Plötzlich war der Mensch die Exekutive, verhängte die Strafen und belohnte die Gleichgesinnten. Mit jeder neu eingesetzten Vicaria Magna und ihren Untergebenen wurde der heilige Plan erweitert, Stück für Stück, bis er heute ausschließlich der Ecclesia Matris und ihren mächtigen Anhängern dient. Die Gottmutter ist nur gerecht denen gegenüber, die skrupellos der Kirche dienen, nicht den frommen Gläubigen. An diese neue Form der Gottmutter zu glauben, ist einfach für alle mit Annehmlichkeiten und Privilegien; ihre Vorteile steigern sich durch das erbarmungslose Folgen des Plans. Doch alle anderen fürchten sich vor den ausufernden Grausamkeiten, denn schon ein einziges Wort des Zweifels genügt, um als Ketzer gebranntmarkt zu werden.


