Das Flüstern bleibt
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Der rote Faden - Das Flüstern - 15.07.2025

Das Flüstern bleibt.

Eine Stadt, zu dünn für eine einzige Realität.

Die Uhren gehen falsch, aber niemand weiß, seit wann.
Auf den Bildschirmen flackern Symbole, die niemand programmiert hat.
Manche Türen führen heute nicht mehr dorthin, wo sie gestern noch endeten.
Und irgendwo… flüstert etwas.

Die Kirche sagt, es gibt keine Risse.
Keine Stimmen.
Keine Magie.

Aber in den Riftvierteln leuchtet das Licht in fremden Farben.
Dort, wo der Putz von den Wänden bröckelt, der Strom aus gestohlenen Leitungen kommt und die Regeln der Physik nicht immer zuverlässig gelten, hört man es am deutlichsten: Das stetige Wispern zwischen den Dingen.

Die Gottmutter wacht – durch ihre Priesterschaft, durch das Militär, durch Schatten, die keinen Namen tragen.
Doch sie kann nicht alles zum Schweigen bringen.

Denn das Flüstern bleibt.
In den Köpfen der Riftmedien.
In den Körpern der Paktnutzer.
In den Ritualen derer, die jenseits der Risse nach Antworten suchen.

Was ist jenseits der Ordnung?
Ein Ruf? Eine Lüge? Eine Offenbarung?

In dieser Welt kannst du dienen oder suchen.
Verleugnen oder lauschen.
Jagen oder dich verändern lassen.

Aber egal, was du tust –
das Flüstern bleibt.




RE: Der rote Faden - Das Flüstern - 15.07.2025

Das Flüstern bleibt
Dublin 2024 - in einer alternativen Realität

Rifts. Risse – man sieht sie nicht, aber man fühlt sie. Plötzliche Temperaturschwankungen, Schatten, die sich bewegen, ohne Quelle – als flüsterte die Welt von Geheimnissen, während sie bröckelt. Die Kirche der Gottmutter bestreitet alles: „Häresie“, heißt es. Doch wer mutig genug ist, den Benchmark-Daten zu misstrauen, erkennt: Unsere Realität ist verzerrt, durchlässig. Falsch.

Ich kenne Menschen, die es hören: Das Flüstern. Stimmen, die klingen wie entfernte Gebete oder unheilvolle Drohungen – und in ihnen liegt der Ursprung vieler Schicksale. Sie lauschen, leiden, warnen. Riftmedien. Manche werden stark – andere zerbrechen leise. Schlaflos. Zerrissen. Veränderbar. Unaufhaltsam wahnsinnig.

Und dann sind da jene, die mit diesem Flüstern handeln: die Paktnutzer. Sie gehen Verträge ein – sei es mit Dämonen, alten Geistern oder namenlosen Entitäten – und sind verloren. Ein Handel: Macht für Preis. Lebenszeit. Erinnerungen. Kontrolle. Und mehr noch: Jeder Gebrauch bindet sie tiefer. Ob Flamme, Entropie oder Zauber – ihre Gaben wirken, aber ihr Sein schwindet. Als ich zum ersten Mal einen Paktnutzer traf, sah ich, wie Schatten vor Verzweiflung tanzen können. Und wie sich Macht anfühlt, wenn sie nicht aus einem Gebet kommt, sondern aus Blut.

Es gibt auch die, die weitergehen. Die in die Nähe der Risse treten oder hineinschreiten: die Riftsurfer. Sie tragen seltsames Handwerkszeug – Geräte, Talismane, improvisierte Schutzwesten. Sie wissen, wann das Flüstern lauter wird und was es zu bedeuten hat. Manche suchen Erkenntnis, manche Macht, manche Flucht. Doch keiner kehrt unverändert zurück. Sie leben wild, oft für kurze Zeit. Ihre Berichte sind fragmentarisch, gefährlich – und totgeschwiegen. Doch in Schattenforen und geheimen Treffpunkten nennt man sie Legenden. Sie finden Artefakte, Bücher, Wunden in der Wirklichkeit. Was besser verborgen geblieben wäre, bringen sie mit.

Die Risse existieren vor allem dort, wohin die Elite niemals einen Fuß setzen würde: in den Riftvierteln, den Vierteln am Rand. Verlassen von Reichtum, gefüllt mit dem Rohstoff Verzweiflung. Die Infrastruktur ist brüchig, der Strom kommt aus Generatoren, Wasser aus illegalen Leitungen. Die Regeln der Wirklichkeit haben hier Risse – wortwörtlich. In diesen Gassen lebt das Flüstern. Die Luft flimmert. Uhren gehen falsch. Straßen verschieben sich. Und die Schatten wachsen, als wären sie selbst lebendig.

Die Kirche der Gottmutter hingegen ist kein Ort. Sie ist eine Ordnung. Eine Struktur, die sich über die Welt gelegt hat wie ein Mantel aus Glaube, Kontrolle und Erlösung. Sie lehrt Barmherzigkeit – und straft mit eiserner Konsequenz. Ihre Präsenz ist allumfassend: in Schulen, in Medien, auf Straßen, in unseren Gedanken. Die Liturgie lenkt die Herzen, die Gesetze formen das Leben. Und wenn Worte nicht genügen, sprechen Uniformen. Man sagt, die Kirche schützt uns vor dem Chaos. Und vielleicht stimmt das sogar. Vielleicht aber auch nur, weil sie es selbst geschaffen hat. Was sie nicht versteht, nennt sie Häresie. Was sie fürchtet, löscht sie aus. Und während die Gläubigen beten, sorgt das Militär für Stille – eine, in der man das Flüstern besonders gut hört.

Das Flüstern bleibt.
  • Spielbar sind Menschen und Riftkreaturen.
    Sie können Paktnutzer, Riftmedien, Kirchenfunktionäre, Soldaten und Riftsurfer sein.
  • Wir spielen in Dublin.
  • Das Spieljahr ist 2024 in einer alternativen, etwas surrealen Realität.
  • Der Technikstand ist mit unserem der Gegenwart zu vergleichen.
  • Die Kirche der Gottmutter herrscht über den Planeten.